Wenn Leistung nichts mehr zählt – unser Sozialstaat driftet ab

Ich habe den Eindruck, dass in Deutschland aktuell viel über Gerechtigkeit diskutiert wird. Eine Sache bleibt dabei allerdings immer wieder auf der Stecke: die Anerkennung und Wertschätzung von Leistung!


Wie es auf dem Wohnungsmarkt aussieht, wissen wir alle. Gerade in Städten wie München, Berlin und Köln ist ein Sechser im Lotto fast wahrscheinlicher als eine Mietwohnung zu finden, die nicht völlig abgerockt und trotzdem noch irgendwie bezahlbar ist.


Eine Journalistin schrieb in der vergangenen Woche von einem Bekannten, der für seine Wohnung in München eine Anfrage von einer ukrainischen Familie erhielt. Mit dem Hinweis, dass die 2.400 Euro Kaltmiete kein Problem seien, weil das Amt übernehmen würde. Angeblich keine Ausnahme, sondern immer öfter der Fall.


Mir geht es nicht darum, ob die Geschichte stimmt oder erfunden ist. Was mir wichtig ist, ist das Signal, was dahintersteckt: Immer mehr Menschen suchen ein Systemschlupfloch nach dem nächsten, anstatt Leistung zu erbringen.

Fleißige werden bestraft, Bequeme belohnt

Auch mir wurde schon geraten: »Vermiete doch an welche, wo das Amt zahlt. Da musst du dir keine Gedanken machen, das Geld kommt immer pünktlich.« Ich möchte das nicht. Ich vermiete lieber an Menschen, die mir eine Gehaltsabrechnung vorlegen und eine feste Beschäftigung nachweisen. Warum? Weil das für mich auch eine Frage des Mindsets und des Respekts ist. Natürlich gibt es Ausnahmen. Doch die bleiben auch genau das – Ausnahmen.


Ich habe das Gefühl, dass es in Deutschland fast verpönt ist, stolz auf Arbeit, Ehrgeiz und Erfolg zu sein. Das finde ich sehr schade – und es besorgt mich. Denn wenn es so weitergeht, will irgendwann keiner mehr leisten. Der Staat regelt ja und zahlt alles. Doch wenn es so weitergeht, schafft sich Deutschland selbst ab.

Was denkt ihr darüber?

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